Robert Borsch-Laaks
Year:
2021
Bibliographic info:
12th International BUILDAIR Symposium, 25-26 June 2021

Inhalt des Vortrags
Derzeit arbeitet der Normenausschuss zur DIN 4108-3 an der nächsten Novellierung. Sie soll eine Erweiterung der Liste der nachweisfreien Varianten für die nachträgliche wärme- und feuchtetechnische Ertüchtigung von Bestandsdächern enthalten. Zu diesen Varianten gehört bereits die Nachrüstung einer Dampfbremse in „schlaufenförmiger Verlegung“. Hinzukommen soll die Verlegung der Luftdichtheitsebene oberhalb des Holztragwerks. Wann sind die Systeme bauphysikalisch sicher und wie sind sie handwerklich mit vertretbarem Aufwand auszuführen? Bei der schlaufenförmigen Verlegung der Sanierungsdampfbremse ist eine faltenfreie Verlegung praktisch unmöglich. Luftdichte Anschlüsse an die Nachbarbauteile, Auswechselungen und einbindende Innenwände im Gefachbereich stellen eine besondere Herausforderung dar. Daraus ergeben sich eine Reihe von Folgeproblemen wie Hohlräume, die zu einer Kaltluftdurchströmung der Dämmung führen können.
Die Luft- und Winddichtung oberhalb des Tragwerks ist wesentlich einfacher und sicherer zu verarbeiten, weil sie in einer durchgängigen Ebene erfolgt. Der Vortrag nimmt sowohl die vertikale als auch die horizontale Verlegung der Bahnen und ihre dauerhafte Verklebung genauer unter die Lupe. Eine Überdämmung der neuen Luftdichtheitsebene mit Holzfaser- oder PU-Platten gehört zum System. Deren Wärmeleitwiderstand ist so zu dimensionieren, dass kritische Feuchtezustände an der Grenzschicht zwischen der Zwischensparrendämmung und der Luftdichtheitsbahn auch dann vermieden werden, wenn die alte Innenbekleidung sehr luftdurchlässig ist und/oder keine Dampfbremse aufweist.