Jiří Krejča, Jiří Novák
Year:
2025
Bibliographic info:
14th International BUILDAIR Symposium, 16-17 May 2025, Hannover, Germany

Ziel der Arbeit/Fragestellung

Die Durchführung eines Luftdichtheitstests eines sehr luftdichten großen Gebäudes unter beson- deren klimatischen Bedingungen im Innenbereich kann immer noch eine anspruchsvolle Aufgabe darstellen. Dieser Beitrag berichtet über praktische Erfahrungen mit der Luftdichtheitsprüfung von zwei Gefrierräumen mit ca. 200.000 m3 bei Innentemperaturen von -20 °C und +8 °C.

Methode der Herangehensweise

Die Prüfungen wurden im Frühjahr 2024 gemäß ČSN EN ISO 9972 durchgeführt. Dabei wurde Standardausrüstung verwendet (BlowerDoor mit digitalen Druckmessgeräten). Die Leckagewege wurden mittels Unterdruck im Gebäude und mit Hilfe von Anemometer und Infrarotthermografie aufgespürt.

Inhalt des Vortrags

Um eine unannehmbare Bildung von Nebel und Raureif im Gebäudeinneren bei der Überdruck- messung mit warmer und feuchter Außenluft zu vermeiden, wurde ein temporäres Leitungssys- tem eingerichtet, das die Blower-Door-Gebläse mit einem nahegelegenen Gefrierraum verbindet. Die natürliche Druckdifferenz Dp0 wurde auf verschiedenen Seiten des Gebäudes auf Boden- höhe und auf Dachhöhe gemessen. Im Gegensatz zur üblichen Erwartung war der Wert auf Bodenhöhe niedrig und erfüllte die Messvorschrift, während der Wert auf Dachhöhe sehr hoch war und den Grenzwert der CSN EN ISO 9972 überschritt. Die Differenzdrücke der Messreihe musste an diese Situation angepasst werden. Spätere Ergebnisse der Leckageortung zeigten, dass die Leckageverteilung über der Gebäudehöhe den hohen Druck der natürlichen Druck- differenz Dp0 oben erklären kann.

Aufgrund des großen Volumens und der sehr guten Luftdichtheit der Gebäudehülle dauerte es sehr lange eine stabile Druckdifferenz zu erzeugen. Raureif bildete sich auf allen, dem Luftstrom ausgesetzten Geräteteilen, ohne deren Funktionalität zu beeinträchtigen. Die Geräte mussten jedoch vor dem Verpacken enteist und sorgfältig getrocknet werden.

Vor dem Test war nur eine dürftige technische Dokumentation des Gebäudes vorhanden. Durch den Gebäuderundgang und die Kontrolle einiger Maße vor Ort wurde die Notwendigkeit deutlich, alle Maße am Gebäude zu überprüfen, um die Unsicherheit der Bezugsgröße (Volumen) klein zu halten.

Ergebnisse und Beurteilung

Die Gebäude erwiesen sich als sehr luftdicht (n = 0,033 h-1 und 0,003 h-1). Die Leckagewege konzentrierten sich auf den unteren Teil des Gebäudes. Die bedeutendsten Luftleckagen wurden rund um die Ladetore festgestellt. Tests, die bei unterschiedlichen Innentemperaturen durchgeführt wurden, zeigten unterschiedliche Ergebnisse.

Schlussfolgerungen

Gefrierräume können mit Standardgeräten auch bei sehr niedrigen Innentemperaturen getestet werden. Solche Tests erfordern mehr Zeit als üblich und müssen gut vorbereitet werden.

Geräteausfälle aufgrund der Reifbildung sind eine echte Gefahr, die vermieden werden muss. Die Messung der natürlichen Druckdifferenz Dp0 erfordert besondere Sorgfalt, da eine ungewöhn- liche Verteilung der Luftleckage zu unerwarteten Ergebnissen führen kann.

For further information please contact Jiří Novák at: jiri.novak.4@fsv.cvut.cz