Søren Peper, Kristin Bräunlich
Year:
2023
Bibliographic info:
13th International BUILDAIR Symposium, 2-3 June 2023, Hannover, Germany

Ziel der Arbeit/Fragestellung 
Wie groß ist der energetische Beitrag für energieeffiziente Gebäude aufgrund der Undicht-heit von Abluftklappen für Dunstabzugssysteme?  
Wie groß ist der Beitrag solcher Klappen für eine Blower Door Messung. 

Methode der Herangehensweise 
Prüfstand-Messungen und Berechnung 

Inhalt des Vortrags 
Abluftklappen von Abluftdunstabzugssystemen stellen eine dauerhafte Durchdringung der thermischen Gebäudehülle dar, obwohl die Dunstabzugshaube den größten Zeitanteil (etwa 23,5 h pro Tag) außer Betrieb ist. Undichte Abluftklappen können in diesem Zustand nennenswerte Infiltrationen hervorrufen, die wesentliche Wärmeverluste verursachen können. Mit Hilfe des Messgeräts MLM wurden Leckagemessungen an unterschiedlichen Abluftklappen (Mauerkästen) durchgeführt. Zur Bestimmung der Leckage jedes Prüflings wurde sowohl eine Unterdruckmessung als auch eine Überdruckmessung durchgeführt. Der ermittelte Volumenstrom entspricht der Leckage des Prüflings inklusive Prüfstand. Mit Hilfe einer „Nullmessung“ im Vorfeld jeder Messung kann durch Verschließen des Prüfstands ohne Prüfling die Prüfstandleckage bestimmt werden. Diese wird bei der anschließenden Messung der Komponente in Abzug gebracht. Für jede Klappe wurden mehrere Messungen durchgeführt bei verschiedenen Differenzdrücken zwischen 0 und 200 Pa Unter- und Überdruck an der geschlossenen Klappe. Zur besseren Vergleichbarkeit wurden die Ergebnisse über eine Ausgleichsfunktion auf jeweils gleiche Bedingungen umgerechnet.  


Ergebnisse und Beurteilung 
Für den Vergleich wurden die Differenzdruckstufen 5 und 50 Pa gewählt. Der niedrige Druck von 5 Pa wird hier als Referenz für reale Betriebsbedingungen herangezogen. 

Es wurden deutliche Unterschiede in der Leckagerate bei 50 Pa Differenzdruck festgestellt. Die Variante „Lüftungsgitter (Vogelschutz)“ stellt eine Referenz dar, da diese Variante zumindest im Bestand noch vorzufinden ist. Bei den untersuchten Mauerkästen stechen vor allem zwei Klappen aus dem Baumarkt heraus: Diese Rückstauklappen waren so undicht, dass sie im Überdruck schon ab geringen Differenzdrücken nahezu vollständig öffnete. Die Prüfstandmessungen konnten bei diesen Klappen nur bis zu einem Überdruck von ca. 10 Pa vermessen werden, da das Gebläse des Prüfstandes bei dieser hohen Leckage keinen höheren Differenzdruck erzielen konnte. Bei ca. 10 Pa Überdruck wurden bereits Leckagen zwischen 5 und 30 m³/h gemessen. Die Leckagen der anderen vermessenen Klappen lagen bei einem Differenzdruck von 50 Pa unterhalb von 10 m³/h. Jedoch gab es auch hier deutliche Unterschiede: Während eine Klappe mit motorischem Antrieb bei 50 Pa Leckagen unter 1 m³/h erzielte, lag die Leckage einer weiteren Rückstauklappe bei über 5 m³/h. 

Bei 5 Pa liegen die Leckagen der Mauerkästen alle unterhalb von 5 m³/h. Eine Rückstauklappe aus dem Baumarkt und eine weitere aus einer höheren Preiskategorie weisen jedoch, mit Leckagewerten von ca. 2 m³/h, Leckagen auf, die mehr als doppelt so hoch sind wie die Leckagen der anderen Mauerkästen. Fünf der neun untersuchten Mauerkästen erzielten Leckagevolumenströme unter 1 m³/h, drei der Abluftklappen sogar unter 0,6 m³/h. Bemerkenswert dabei ist, dass der Schließmechanismus hierbei kein Kriterium für die Qualität der Leckage zu sein scheint, denn unter den besten drei Klappen befindet sich auch eine Federrückschlagklappe. 

For further information please contact Søren Peper at: soeren.peper@passiv.de