Joachim Zeller
Year:
2021
Bibliographic info:
12th International BUILDAIR Symposium, 25-26 June 2021

Ziel der Arbeit/Fragestellung
Wie lange muss man bei der Luftdurchlässigkeitsmessung nach dem Verstellen des Ventilators jeweils warten, bis der endgültige Druck (annähernd) erreicht ist? Von welchen Parametern hängt die erforderliche Wartezeit ab?
Methode der Herangehensweise
Der zeitliche Verlauf des Differenzdrucks an der Gebäudehülle lässt sich durch eine Differentialgleichung beschreiben, die im Allgemeinen numerisch gelöst werden muss. Für einen idealisierten Ventilator und ideale Wetterbedingungen wurden Varianten mit unterschiedlichen Parametern berechnet.
Inhalt des Vortrags
Die Ergebnisse für die berechneten Varianten werden im Vortrag vorgestellt. Es wird beschrieben, wie die erforderliche Wartezeit von verschiedenen Parametern abhängt:

  • Netto-Luftwechselrate bei 50 Pa
  • Gleichgewichtsdifferenzdruck
  • Strömungsexponent
  • Höhe der anfänglichen Druckabweichung
  • Luftdruck
  • ...

Ergebnisse und Beurteilung
Der entscheidende Parameter ist die Netto-Luftwechselrate bei 50 Pa. Beträgt sie beispielsweise 0,1 /h, muss man bei jedem Messpunkt 70 Sekunden warten, beträgt sie 0,01 /h, sind es 700 Sekunden, also 12 Minuten.
Zwei entscheidende Fragen konnten noch nicht geklärt werden:

  • Wie sind die Verhältnisse bei einem realen Ventilator, bei dem mit steigendem Differenzdruck der Volumenstrom abnimmt?
  • Liegen in der Praxis eher adiabatische oder isotherme Verhältnisse vor? Wie sehr gleicht sich die Temperatur der Raumluft innerhalb der Wartezeit an die Temperatur der Bauteile an?

Schlussfolgerungen
Messdienstleister sollten die 7-Sekunden-Regel beachten: Dividiert man die Zahl 7 durch den Zahlenwert der Netto-Luftwechselrate bei 50 Pa (in 1 /h), erhält man die Wartezeit je Messpunkt in Sekunden. Weitere theoretische und praktische Untersuchungen zu diesem Thema sind wünschenswert.

For further information please contact Dipl.-Phys. Joachim Zeller at: joachim.zeller@t-online.de