Lars Due
Year:
2025
Bibliographic info:
14th International BUILDAIR Symposium, 16-17 May 2025, Hannover, Germany

Ziel der Arbeit/Fragestellung

Als Berater und Ausführender von Blower Door-Tests fragt man sich oft, wie haltbar Materialien über die Lebensdauer eines Gebäudes sind. Es kommt nicht selten vor, dass Dichtungsmate- rialien bereits nach sehr kurzer Zeit versagen. Dies wirft die Frage auf, ob die Luftdichtheit wirk- lich als dauerhaftes Qualitätsmerkmal für Passivhaus-Konstruktionen angesehen werden kann.

Methode der Herangehensweise

Wir haben ein Passivhaus nach 16 Jahren erneut besucht und einen Blower-Door-Test mit dem- selben Aufbau durchgeführt, um zu sehen, ob sich die Dichtheit des Gebäudes verändert hat.

Inhalt des Vortrags

Bereits 2008 konnte ich an einem Projekt mitwirken, bei dem der Bauunternehmer großen Wert auf Details und Materialqualität legte. Die Endprüfung ergab einen n -Wert von 0,09 h-1, was damals den Rekord für das dichteste Passivhaus der Welt darstellte. Im Dezember 2024 hatte ich das Glück, dieses Haus erneut zu besuchen und einen neuen Blower-Door-Test durchzuführen. Bei der Erstprüfung im Jahr 2024 wurde ein n -Wert von 0,12 h-1 gemessen. Wir überprüften alle Fenster und Türen, stellten sie so ein, dass sie richtig schlossen, und konnten dann den gleichen Wert wie 2008 erreichen. Es ist erfreulich zu sehen, dass bei Verwendung robuster und hochwertiger Materialien die erreichte Luftdichtheit über viele Jahre erhalten bleibt.

Für mich war es auch interessant zu hören, wie hervorragend das Raumklima mit einer sehr dichten Gebäudehülle und kontrollierter Lüftung ist. Passivhäuser sind in Dänemark nicht sehr weit verbreitet, und in den NZEB-Gebäuden, die wir haben, haben wir im Sommer oft Probleme mit Überhitzung. In diesem Haus war Überhitzung kein Problem, und ich schreibe das größten- teils dem Passivhaus-Konzept zu, bei dem sich das Design stark an der Norm orientiert.

Die Durchführung von Blower-Door-Tests an sehr luftdichten Gebäuden ist eine Herausforderung. Ich verstehe den Grund für diese Herausforderung nicht ganz, aber ich habe beobachtet, dass unsere Standardsoftware Schwierigkeiten hat, sich an einem Messpunkt zu stabilisieren. Sie schwankt ständig, über- und dann unterschreitet sie, was unendlich weitergehen kann. Die Lö- sung, die ich verwendet habe, bestand darin, die automatische Steuerung der Software vollstän- dig zu deaktivieren, wodurch die Selbstregulierung des Gebläses verhindert wird. Stattdessen habe ich die Gebläsegeschwindigkeit manuell angepasst und gewartet, bis sich der Druck stabi- lisiert hat. Sobald die Schwankungen minimal wurden, habe ich die Messung manuell ausgelöst. Ich empfehle, die Anzahl der Messungen pro Punkt auf mindestens 500 Proben zu erhöhen, vorzugsweise auf 1000 (bei Retrotec wird die Messzeit verlängert). Mit diesem Verfahren kann der Test problemlos abgeschlossen werden und dauert nur geringfügig länger als eine automatische Messung an einem Standardhaus.

Ergebnisse und Beurteilung

Nach dem Verstellen von Türen und Öffnen von Fenstern konnte das gleiche Ergebnis wie vor 16 Jahren gemessen werden.

Schlussfolgerungen

Abschließend kann festgehalten werden, dass bei Verwendung hochwertiger und solider Materialien auch die Dichtigkeit des Gebäudes erhalten bleibt.

For further information please contact Lars Due at: lars@isolink.dk